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DGAP-News: FTI Consulting Studie: Europäische Unternehmen vertrauen auf 'weichen Brexit'

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DGAP-News: FTI Consulting SC GmbH / Schlagwort(e): Studie/Studienergebnisse
FTI Consulting Studie: Europäische Unternehmen vertrauen auf 'weichen Brexit'

12.02.2018 / 14:16
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


"Brexit in the Boardroom": Sind Entscheidungsträger in Unternehmen im Vorfeld der Handelsgespräche bei den eigenen Vorbereitungen auf den Brexit zu optimistisch?


2.500 Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien erläutern ihre Haltung zum Brexit und zu dessen potenziellen Auswirkungen

Link zur Studie: http://www.fticonsulting-emea.com/insights/reports/brexit-boardroom


Wichtige Ergebnisse:

  • 75% der Unternehmen erwarten bis Juni 2018 Klarheit über die künftigen britisch-europäischen Beziehungen. Von diesem Zeitpunkt an sind "unumkehrbare Veränderungen" ihrer Unternehmensplanungen vorgesehen.
  • Geschäftlich überwiegt bei 66% der Unternehmen der Optimismus - sie rechnen trotz Brexit mit einem Umsatzanstieg. Lediglich 12% erwarten einen Rückgang der Erlöse. 64% aller Unternehmen rechnen mit einem Mitarbeiterzuwachs als Folge des Brexit, nur 10% gehen von rückläufigen Beschäftigtenzahlen aus.
  • 65% aller Unternehmen gehen davon aus, dass Großbritannien nach dem Brexit einen zollfreien Zugang zur Europäischen Union behält. 59% rechnen weiterhin mit Freizügigkeit und 52% mit der anhaltenden Gültigkeit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH).
  • Größere Unterschiede ergibt die Studie mit Blick auf den künftigen Marktzugang für Finanzdienstleistungen ("Passporting"). 71% der britischen Finanzdienstleistungs-unternehmen sind überzeugt, dass ihnen diese Rechte auch künftig eingeräumt werden. Dies erwarten jedoch lediglich 59% der Finanzdienstleister in Deutschland, 56% in Spanien und nur 51% in Frankreich.
  • 85% der britischen Unternehmen haben intern Strukturen aufgebaut, die sich mit den Auswirkungen des Brexit befassen. Gleiches gilt für 84% der Unternehmen in Spanien, 82% in Frankreich und 80% in Deutschland. Allerdings beschäftigen sich lediglich 40% mit Konsequenzen für ihre Lieferketten und nur 24% mit dem Austausch mit politischen Entscheidungsträgern.


Frankfurt, London, Brüssel - 12. Februar 2018. Ungeachtet der anhaltenden politischen Ungewissheit über den Brexit ist die Mehrheit der Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien auf den Ausstieg Großbritanniens vorbereitet. Die große Mehrheit erwartet auch in diesem Umfeld einen Anstieg von Umsatz, Mitarbeiterzahl und Kunden.

Diese Ergebnisse basieren auf einer Umfrage der internationalen Unternehmensberatung FTI Consulting unter mehr als 2.500 Entscheidungsträgern in Großunternehmen aus den genannten vier Ländern. Die daraus resultierende Studie "Brexit in the Boardroom" der Brexit Taskforce von FTI Consulting wurde heute veröffentlicht (Link siehe oben).

Das Vertrauen der Wirtschaft ist weiterhin groß, da davon ausgegangen wird, dass Großbritannien den zollfreien Austausch von Waren, das Prinzip der Freizügigkeit und die Rechtsprechung des europäischen Gerichtshofs beibehalten wird. Größere Unsicherheit herrscht bei der Frage, ob britische Finanzdienstleistungsunternehmen im Rahmen des "Passporting" weiterhin den Zugang zur Europäischen Union behalten werden. Entscheidend werden die nächsten Monate: Die Wirtschaft in Europa erwartet bis zum Sommer Klarheit, um bei ihren Planungen für die Zukunft wichtige Geschäfts- und Investitionsentscheidungen fällen zu können.

Die Umfrage lässt insgesamt einen Trend in Richtung eines "weichen Brexit" erkennen. Sie liefert zudem Erkenntnisse über Einschätzungen der Wirtschaft zum Verlauf der Verhandlungen, zu den erwarteten Auswirkungen und zu ihren eigenen Vorbereitungen auf das Ergebnis. Acht von zehn Befragten gaben an, ihr Unternehmen habe ein spezielles Brexit-Team eingerichtet, um die Folgen zu bewältigen und mögliche Chancen zu identifizieren.

John Maloney, Leiter der Brexit-Taskforce von FTI Consulting: "Wir erkennen gewisse Unterschiede zwischen den Ländern, doch insgesamt fallen die Antworten überraschend optimistisch aus. Dies resultiert in einem gewissen Widerspruch: Die Wirtschaft erwartet trotz des hohen Maßes an Unsicherheit letztendlich ein gutes Ergebnis. Dies ist erstaunlich, da die Gespräche über die künftigen Handelsbeziehungen noch nicht einmal begonnen haben und die Bestätigung aussteht, wie eine Übergangsphase konkret ausgestaltet werden soll. Man fragt sich daher, ob diese Zuversicht nicht fehl am Platz ist. Dies gilt umso mehr, als die aktive Ansprache von politischen Entscheidungsträgern, welche die Wirtschaftsinteressen in einer Serie schwieriger Verhandlungsrunden vertreten werden, auf niedrigem Niveau verharrt."

Der Studie zufolge sind 68% der Unternehmen der Auffassung, sie seien auf den Brexit vorbereitet. Dabei sind 85% der Befragten mit ihrer bisherigen Reaktion auf den Brexit entweder "sehr zufrieden" oder "einigermaßen zufrieden". 40% der Befragten beschäftigen sich mit Herausforderungen in ihrer Lieferkette. Überraschenderweise befassen sich nur 24% mit der Ansprache politischer Entscheidungsträger. Daraus kann man schließen, dass sich nur wenige Unternehmen hinreichend auf einen Prozess vorbereiten, der recht ruppig werden könnte, da beide Seiten ein möglichst verlässliches und umfassendes Handelsabkommen anstreben.

Hans Hack, Mitglied der Brexit-Taskforce von FTI Consulting: "Die Ergebnisse der Studie deuten auf Fehleinschätzungen der politischen Realität hin. Es herrscht weiterhin große Unsicherheit und Unternehmen werden auch in naher Zukunft noch nicht abschätzen können, wie das künftige Handelsabkommen ausgestaltet sein wird. Die britische Regierung hat eindeutig festgestellt, dass nichts als geklärt gilt, solange nicht alles geklärt ist. Die EU ihrerseits hat unmissverständlich erklärt, dass man den Briten keine Rosinenpickerei erlauben wird. Es wird Gewinner und Verlierer geben, sofern sich beide Seiten überhaupt einig werden. Einige Branchen könnte dies besonders hart treffen."

 

Hinweise für die Redaktionen:
Die Online-Befragung wurde zwischen dem 4. Dezember und dem 19. Dezember 2017 durchgeführt. Sie umfasst Antworten von 2.568 Entscheidungsträgern in großen Unternehmen in Deutschland (632), Frankreich (646), Großbritannien (642) und Spanien (648).


Über FTI Consulting:
FTI Consulting, Inc. ist eine weltweit tätige Unternehmensberatung, die Unternehmen dabei unterstützt, Wandel zu bewältigen, Risiken zu mindern und Streitigkeiten beizulegen: in den Bereichen Finanzen, Recht, Operations, Politik, Regulierung, mit Blick auf die Reputation sowie bei Transaktionen. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 4.600 Mitarbeiter in 28 Ländern. Die Experten von FTI Consulting arbeiten eng mit ihren Mandanten zusammen, um komplexe Herausforderungen zu antizipieren, zu analysieren und zu bewältigen und um Chancen maximal zu nutzen. Im Geschäftsjahr 2016 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von US$ 1,81 Milliarden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.fticonsulting.com und vernetzen Sie sich mit uns auf Twitter (@FTIConsulting), Facebook und LinkedIn.

Die Brexit-Taskforce von FTI Consulting unterstützt Unternehmen dabei, jeden Schritt des Brexit-Prozesses nachzuvollziehen, mögliche Auswirkungen auf wichtige Unternehmensaktivitäten zu verstehen und die notwendigen Rahmenbedingungen für Handel, Regulierung und die operative Geschäftstätigkeit sicherzustellen.


Weitere Informationen:

Steffi Susan Kim
Director
[email protected]
+49 69 92037 115

Michael Rosen
Senior Communications Director
[email protected]
+ 44 20 3727 1751



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